Archäologische Funde in Poing. Pressekonferenz am 7.Juni 2018
Vorbereitend zur neuen Ortsentwicklung finden im Poinger Norden derzeit archäologische Grabungen statt. Auf einer Grabungsfläche von 16,4 ha wurden erhebliche alte Siedlungsstrukturen freigelegt:
Bisher sind 1.265 Funde dokumentiert, über 50 Häuser in ihren Grundrissen vermessen und 5 bis 6 Brunnen markiert.
Außerdem entdeckten die Archäologen eine Nekropole (Bestattungsstelle), deren Ausgrabungsbeginn am 07.06.2018 startet.
Neue archäologische Siedlungsstrukturen am Poinger Bergfeldsee entdeckt
Bei den Erdarbeiten in der Nähe des Poinger Bergfeldsees wurden mögliche archäologische Funde entdeckt. Die ARGE Poing „Am Bergfeld“ ließ auf dem 1,5 ha großen Grundstück im Zeitraum von Mitte
September bis Ende Oktober den Oberschichtbelag abtragen. Der gewonnene Humus und die Rotlage dienten der Verarbeitung im gegenüber liegenden Baugebiet „Seewinkel“ im Rahmen der derzeit noch
laufenden Baumaßnahmen. Mit der Verwendung des Aushubs konnte eine ressourcenschonende, ortsnahe und ökologisch nachhaltige Verwendung des Abtrags sichergestellt werden. Ohne die Bereitstellung des
Baumaterials hätten Humus und Rotlage aus weiter entfernten Gebieten beschafft werden müssen. Die ARGE Poing „Am Bergfeld“ stellt den Bauherren die Ressourcen unentgeltlich zur Verfügung. Während des
Oberflächenabtrags wurden auf dem Gelände alte Siedlungsstrukturen sichtbar, die in den kommenden Tagen von Archäologen ausgegraben und untersucht werden.
Am Dienstag, den 08.11.2016, luden Poings Erster Bürgermeister Albert Hingerl und der Sprecher der ARGE Poing „Am Bergfeld“, Helmut Sloim, zu einem Pressetermin an der Grabungsstelle nördlich des
Bergfeldsees ein. Die Grabungsmannschaft des Planateams hatte unter der Leitung von Ulrich Schlitzer über die vermuteten Funde und die erkennbaren Siedlungsstrukturen informiert. Für Interessierte
wird die Grabungsstelle am Dienstag, den 15.11.2016 öffentlich zugänglich gemacht. Von 10.00 Uhr bis 11.00 Uhr können Besucher den Archäologen bei der Arbeit zusehen und erste Fundstücke betrachten.
Grabungsleiter Ulrich Schlitzer wird die Gruppen über die Ausgrabungsstelle führen.
Es ist anhand beider Grabungspläne eindeutig zu erkennen, dass sich weitere Siedlungsbefunde auf der westlichen Nachbarflur weiter in Richtung Westen und Nordwesten erstrecken werden.
Einschätzung und Bewertung der sichtbaren Siedlungsstrukturen durch den Grabungsleiter Ulrich Schlitzer: „Aus der letztjährigen Maßnahmen wissen wir, dass sowohl mit metallzeitlichen
(hallstattzeitlich, Urnenfelderzeitlich) als auch mittelalterlichen Funden zu rechnen ist. Gerade die Kombination aus W-O orientierten Wohnhäusern und kleineren
Wirtschaftsnebengebäuden in so genannten Hofarealen weist in das Mittelalter".
Quelle: ARGE Poing
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